Eine Basis für die Zukunft der Luftfahrt: Premium AEROTEC eröffnet neues Engineering Center
An der feierlichen Eröffnung nahm der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer teil und betonte: „Mit dem neuen Entwicklungszentrum stärkt Premium AEROTEC nicht nur die eigene Kompetenz und Leistungsfähigkeit, sondern die Luftfahrtindustrie in Bayern insgesamt. Dieses Zentrum ist ein wichtiger Meilenstein, Bayerns Position als eine international bedeutende Kompetenzregion der Luftfahrt weiter auszubauen.“
Premium AEROTEC ist ein weltweit führender Flugzeugzulieferer mit Sitz in Augsburg. Über 9.000 Mitarbeiter entwickeln und produzieren in Augsburg, Nordenham, Varel und Bremen sowie im rumänischen Braşov Rumpfteile und Flugzeugstrukturen. Das neue Entwicklungszentrum, das in einer Rekordzeit von nur 18 Monaten errichtet wurde, wird den Mittelpunkt der gesamten Engineering-Aktivitäten von Premium AEROTEC bilden. Stärker als bisher kann das Unternehmen hier seine am Standort Augsburg vorhandenen Entwicklungsfähigkeiten bündeln. Rund sieben Millionen Euro wurden in das Zentrum investiert.
Kai Horten, CEO von Premium AEROTEC, sagte: „Mit dieser Investition am Standort Augsburg haben wir einen strategisch bedeutsamen Schritt getan. Wir stärken das Fundament unseres Erfolges: Die Entwicklung neuer Technologien für die Zukunft des Flugzeugbaus. Für den anstehenden Technologiewandel im Hinblick auf Leichtbau und den Einsatz neuer Werkstoffe sind wir mit unserem neuen Entwicklungszentrum gewappnet.“
Unter anderem erleichtert das neue Gebäude die Bildung integrierter Fachteams zur Beschleunigung von Entwicklungsprozessen. Aktuell liegt der Schwerpunkt dabei auf der Entwicklung der Bauanteile von Premium AEROTEC an der größeren Version des neuen Airbus-Langstreckenflugzeugs A350 XWB, der Version A350-1000. Premium AEROTEC ist einer der größten Strukturlieferanten für die A350 XWB: neben Entwicklung, Fertigung und Montage der kompletten vorderen Rumpfsektion sowie der CFK-Seitenschalen, der CFK-Druckkalotte und der Fußbodenstruktur für die hintere Rumpfsektion produziert das Unternehmen die Aufhängungen für das Hauptfahrwerk und weitere Strukturkomponenten für Rumpf und Flügel.
„Bereits heute sind wir als Luftfahrtzulieferer bei Strukturen aus Kohlefaserverbundstoff weltweit ganz vorne dabei“, sagte Entwicklungsleiter Klaus Kalmer. „Das neue Entwicklungszentrum wird uns dabei helfen, eine dauerhafte Spitzenposition auf diesem Zukunftsmarkt zu erreichen und die talentierten Köpfe, die wir dazu brauchen, dauerhaft an uns zu binden.“
Das neue Entwicklungszentrum trägt den Namen des Luftfahrtpioniers Willy Messerschmitt. Als Konstrukteur mit wegweisenden Arbeiten vom Segelflug bis zum Überschallflug hat Willy Messerschmitt die Entwicklung der Luftfahrt mit geprägt. Neben zahlreichen zukunftsweisenden technologischen Entwicklungen im Flugzeugbau sind mit seiner Person und dem Namen Messerschmitt auch die Entwicklung und Fertigung von Flugzeugen im Zweiten Weltkrieg und dem Einsatz von Menschen als Zwangsarbeiter verbunden.
„Wir vergessen dabei nicht, dass mit dem Namen Willy Messerschmitt auch dunkle Seiten verbunden sind. Wir wissen, welchem Zweck die Flugzeuge dienten, die hier während des Zweiten Weltkriegs produziert wurden. Und wir wissen, dass für deren Bau auch Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Wir werden dieses Kapitel unserer Geschichte niemals vergessen. Auch daran wird uns der Name unseres neuen Entwicklungszentrums erinnern“, sagte CEO Kai Horten.
Premium AEROTEC nimmt die Benennung des neuen Entwicklungszentrums zum Anlass, die Geschichte am Standort Augsburg weiter aufzuarbeiten. Das Unternehmen knüpft damit an die zahlreiche Aktivitäten an, beide Seiten der Vergangenheit transparent zu machen und in Erinnerung zu halten.
Premium AEROTEC erwirtschaftete im Jahr 2012 einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Kerngeschäft sind die Entwicklung und Herstellung von Metall- und Kohlenstofffaserverbund-Flugzeugstrukturen sowie die damit verbundenen Vorrichtungen und Fertigungssysteme. Das Unternehmen hat Fertigungsstätten in Augsburg, Bremen, Nordenham und Varel in Deutschland sowie im rumänischen Braşov.